Die Plattform "Industrie 4.0", ein Netzwerkpartner des FEEI, wurde im Sommer 2015 von Arbeitnehmervertretern und dem Infrastrukturministerium gegründet und wächst kräftig: Sie zählt derzeit 28 Mitglieder, darunter je drei Universitäten und Fachhochschulen. In Wien-Aspern läuft bereits ein Pilotprojekt, drei weitere sollen im Herbst folgen, berichtet die APA.
Österreich ist laut Roland Sommer, Managing Director der Plattform, industriell gut für Industrie 4.0 aufgestellt. In der Plattform arbeiten neun Arbeitsgruppen u.a. an Normungsfragen und arbeitsrechtlichen Herausforderungen beim vernetzten Arbeiten.
Praxisbeispiele aus Österreich: So funktioniert Industrie 4.0
Die Maschinen lernen in der Fabrik der Zukunft aus Fehlern und definieren die Produktion "just in time" neu. Die APA zeigt einige Unternehmensbeispiele aus Österreich auf:
- Bei einem steirischen Antriebshersteller bestehen die Prototype für neue Motoren nicht aus Aluminium, sondern aus Bits und Bytes. Der Auftraggeber bekommt statt einer Kiste mit Motor ein Datenpaket.
- Bei einem Waschmitterhersteller kann die Produktherstellung innerhalb von 24 Stunden umgestellt werden, wobei Etiketten für die neuen Waren erst eine Stunde vor Auslieferung ins Werk kommen. Dafür sorgt eine volldigitalisierte Versorgungskette. Bis 2030 soll laut Bericht die Effizienz der Produktion dank Industrie 4.0 verdreifacht werden.
- Ein führender Chiphersteller hat Ende Oktober des Vorjahres den "Pilotraum Industrie 4.0" in Betrieb genommen, wo die Ionenimplantation selbststeuernd stattfindet. Menschen und Roboter arbeiten Hand in Hand. Ende Oktober des Vorjahres wurde der "Pilotraum Industrie 4.0" in Betrieb genommen, in dem die Ionenimplantation selbststeuernd stattfindet.
- Auf 3D-Druck statt Handfertigung setzt ein Hörgerätehersteller, ein österreichisches Traditionsunternehmen.
- Um personalisierte Medizin herzustellen, werden in einem Bioprozesslabor in Wien sämtliche Abläufe einer Prozessanlage simuliert. Nebenwirkungen von Medikamenten werden so minimiert.
Aus Deutschland heiße es in der APA-Meldung, dass die Zahl der Arbeitsplätze stiege und Industrie 4.0 keine Arbeitsplätze zerstöre. Laut der Aussage des Maschinen- und Anlagenbauerverbandes (VDMA) habe Deutschland die dritthöchste Roboterdichte nach Korea und Japan und einen Beschäftigungsrekord mit 43 Millionen Beschäftigten. Der Roboterbestand in der deutschen Autoindustrie, so der Geschätsführer des VDMA, sei seit 2010 um 17 Prozent gestiegen und die Zahl der Beschäftigten um 13 Prozent.