Entwicklung der mobilen Breitbandtechnologie

Generation Ping – die fünfte Mobilfunkgeneration 5G

Die Entwicklung der mobilen Breitbandtechnologie kann wie die Erfindung des Buchdrucks oder der Dampfmaschine mit Fug und Recht als technische Revolution bezeichnet werden. Kein Wunder, dass an den neuen Mobilfunkstandard 5G hohe Erwartungen gestellt werden, immerhin soll Österreich damit wieder Vorreiter in Europa werden.

Die Geschichte des Mobilfunks begann genau genommen mit der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen 1888 durch Heinrich Hertz. Technisch mit Sendern erzeugt, können sie zur Informationsübertragung genutzt werden. 1901 gelang dem Pionier Guglielmo Marconi die erste inoffizielle transatlantische Funkverbindung und im Jänner 1903 tauschten US-Präsident Roosevelt und der englische König Eduard VII. über den Großen Teich drahtlos Grußbotschaften aus. Gesellschaft und Industrie erkannten das enorme Potenzial, das diese Technik der draht- und damit ortsunabhängigen Nachrichtenübertragung hat, von der vor allem die Entwicklung von drahtlosen Telefonsystemen in den folgenden Jahrzehnten profitierte.

Österreichs Mobilfunkära begann 1974 für eine recht überschaubare Kundengruppe mit der Inbetriebnahme des sogenannten B-Netzes, das den Vorteil der vollautomatischen Wahlvermittlung hatte. Die rund 25 Kilogramm schweren Geräte benötigten einen Gutteil des Kofferraums des Wagens, in den sie eingebaut waren, und kosteten rund 130.000 österreichische Schilling (nach heutiger Kaufkraft etwa 35.000 Euro). Zehn Jahre später, 1984, wird das C-Netz in Betrieb genommen. Die viel kleineren Geräte waren nicht nur deutlich günstiger, sondern auch tragbar. 1990 kamen schließlich die ersten D-Netz-Handys auf den Markt, die, auch aufgrund der moderaten Kosten, die Mobiltelefonie zunehmend populär machten.

Mobilfunk als vollwertiger Breitbandanschluss

1994 wurde mit dem ersten GSM-Netz in Österreich das Zeitalter des digitalen Mobilfunks eingeläutet: 2G, die zweite Generation, ging on air. Erstmals wurden Telefonate nicht analog, sondern digital übertragen. Vom GSM-Standard ausgehend – der übrigens auch heute noch im Vollbetrieb läuft – wurden Entwicklungen wie GPRS möglich, die akzeptable Datenübertragungsraten für einfache Internetanwendungen ermöglichten. Mit UMTS – 3G und dessen weiteren Entwicklungsschritten – waren seit 2006 erstmals Multimediaanwendungen am Mobiltelefon in guter Verbindungsgeschwindigkeit möglich und die ersten Smartphones, wie wir sie heute kennen, kamen auf den Markt. Spätestens mit der vierten Generation LTE, die nach einer Durststrecke von fast zehn Jahren – andere Märkte haben zwischenzeitlich Österreich als Mobilfunk-Vorzeigeland überholt –, etablierten sich Mobilfunknetze als vollwertige Breitbandanschlüsse: Denn während in Österreich heute rund 2,5 Millionen Festnetz-Breitbandanschlüsse registriert sind, ist die Zahl der mobilen Breitbandanschlüsse mit rund 3,7 Millionen schon deutlich höher. Die zusätzlichen 4,9 Millionen Smartphones, die über eine Breitband-SIM-Karte verfügen, treiben den mobilen Anteil an der gesamten Breitbandversorgung Österreichs auf beachtliche 80 Prozent.

5G macht Österreich zum Vorreiter in Europa

Noch in diesem Jahr wird der Grundstein für die nächste Entwicklungsstufe gelegt und die Frequenzpakete für den neuen Übertragungsstandard 5G versteigert werden. Die Bundesregierung hat sich mit einer auf 40 Seiten ausgearbeiteten „5G-Strategie“ vorgenommen, Österreich wieder zum europäischen Vorreiter in Sachen Mobilfunktechnik zu machen.

Wenn das gelingt, dann ist Österreich tatsächlich auf der Überholspur, denn hinter dem Begriff 5G steht mehr als nur die Weiterentwicklung der schnellen Datenübertragung via Mobilfunk.

Mag. Katharina Holzinger

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