Der FEEI setzt sich für die Gestaltung von Rahmenbedingungen ein, die für die Unternehmen nötig sind, um im globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. In den Bereichen stabile Rahmenbedingungen, Innovation, Unterstützung von marktnaher Forschungsförderung und Überleitung von F&E-Ergebnissen in den Markt sieht der FEEI dringenden Handlungsbedarf.
1. Stabile Rahmenbedingungen schaffen
Stabile Spielregeln für Forschungsförderung erleichtern effiziente F&E in Unternehmen. In Forschungsförderprogrammen muss den Unternehmen ermöglicht werden, längerfristig zu planen, um die Forschungsrisiken abschätzen zu können. Durch stabile Regeln werden zusätzlich Overheadkosten verringert. Vor allem für forschende Klein- und Mittelunternehmen muss der Bürokratieaufwand reduziert werden. Aus einer vom FEEI in Auftrag gegebenen FTI-Studie geht hervor, dass der hohe bürokratische Aufwand für F&E von 59 Prozent der Unternehmen als hinderlich bzw. sehr hinderlich empfunden wird. Das hohe wirtschaftliche Risiko und der Förderdschungel werden von mehr als der Hälfte der Unternehmen als F&E-Barrieren empfunden.
2. Innovation fördern
In der Grundlagenforschung ist Europa relativ gut aufgestellt, im globalen Vergleich zeigen sich jedoch Schwächen – vor allem darin, die Forschungsergebnisse in Innovation und Wertschöpfung umzusetzen. Österreich befindet sich als „Innovation Follower“ (Innovation Union Scoreboard 2014) mit seiner Performance zwar über dem EU-Durchschnitt, diese hat aber von 2008/09 bis 2013 stetig abgenommen (von 116 auf 108 Prozent des EU-Durchschnitts). Österreich braucht mehr IKT-Forschung, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Ausschüttung der Breitbandmilliarde ist eine gute Gelegenheit, um 200 Millionen Euro für Forschung aufzuwenden.
3. Marktnahe Forschungsförderung stärken
Die FTI-Studie zeigt, dass Unternehmen 80 Prozent des Forschungsaufwands selbst zahlen. Das zukünftige Marktpotenzial der Projekte wird jedoch derzeit in den Förderkriterien stark unterbewertet. Es gibt de facto zu wenig Geld für marktnahe Forschung. Das Marktumsetzungspotenzial müsste daher in Abstimmung mit der FFG höher gewichtet werden. Wünschenswert wären Förderungen unabhängig von der Unternehmensgröße sowie Förder- bzw. Finanzierungsquellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
4. F&E-Ergebnissen zur Marktreife verhelfen
Das EU-Beihilferecht fördert den Ausverkauf von Knowhow und Wertschöpfung. Die Produktion von Hochtechnologien hat global hohe strategische Bedeutung und wird daher von den USA und asiatischen Ländern gefördert. Das europäische Beihilferecht aber verhindert konkurrenzfähige Rahmenbedingungen in Europa und erschwert die Ansiedlung von Hochtechnologieproduktionen. Daher muss der internationale Wettbewerb im europäischen Beihilferecht berücksichtigt werden, etwa indem die Obergrenzen bei Regionalförderungen für „Key Enabling Technologies“ geöffnet werden. Gelingt dies, können Unternehmen ihre Forschungsergebnisse besser in den Markt bringen, am Heimmarkt Erfahrungen sammeln und in Wertschöpfung umsetzen.