Das Zusammenspiel von Produkt, Recycling und Abfall ist ein zentrales Element der Kreislaufwirtschaft. „Wir gehen davon aus, dass die Regelungen im Bereich Risikomaterialien durch REACH und RoHS in Zukunft noch strikter werden“, schließt Florian Schnurer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins octopus-data.net, Verschärfungen nicht aus. Das betrifft auch den Rückfluss von recyceltem Material in den Stoffkreislauf.
Aktuelles Beispiel sind Härter für Epoxidharze in Zwei-Komponenten-Klebstoffen, sogenannte Anhydride, die während der Verarbeitung Allergien der Atemwege auslösen könnten. Anwendung finden Epoxidharze in zahlreichen Wirtschaftszweigen, wie z. B. in der Energietechnik (Transformatoren, Generatoren, Isolierelemente). Im fertigen Produkt sind Anhydride nicht mehr vorhanden, da sie im chemischen Härtungsprozess umgesetzt wurden. Ein Verbot für die Verarbeitung des Stoffes ab 2017 steht im Raum, was die Produktion von elektrischen Motoren und Generatoren in Österreich unverhältnismäßig stark treffen würde. Der FEEI setzt sich gegen das Verbot des Stoffes ein bzw. plädiert für ausreichende Übergangsfristen, um einen Ersatzstoff zu finden.
Umsetzung vereinfachen
Die Umsetzung von REACH – eine der umfangreichsten Verordnungen, die jemals von der EU verabschiedet wurde – für Unternehmen zu erleichtern, ist das Ziel des Non-Profit-Vereins octopus-data.net, eines Netzwerkpartners des FEEI. Eine interaktive Datenbank für Bestandteillisten und Stoffe von Katalogteilen ermöglicht es, den Nachweis unbürokratisch, rasch und effizient zu erbringen. Im System sind Daten für Millionen von Teilen abrufbar. Unternehmen, die die Datenbank nutzen möchten, müssen dem Non-Profit-Verein octopus-data.net beitreten. Das Projekt soll in den kommenden Jahren international ausgeweitet werden.