Smart Grids stellen die komplexe Verbindung der Energieinfrastruktur mit den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) dar, die eine durchgängige Kommunikationsfähigkeit vom Kraftwerk bis hin zu den Verbrauchern und von den Konsumenten zurück ins Stromnetz ermöglichen. Dies ist notwendig, um den in Zukunft massiv steigenden Anteil an dezentraler Stromerzeugung in den aktuellen Verteilernetzbetrieb optimal zu integrieren, um so zusätzliche elektrische Energie zur Deckung des Verbrauchs bereitzustellen.
Klingt einfach – ist es aber nicht: Die Verbindung der IKT mit der Energieinfrastruktur stellt die Forscher vor große Herausforderungen. Denn die Spannung im Stromnetz muss immer konstant gehalten werden, egal wie viel Strom gerade produziert oder verbraucht wird. Die Smart-Grids-Community in Österreich begann frühzeitig branchenübergreifend (F&E-Einrichtungen, E-Wirtschaft und Industrie) an Smart Grids Lösungen zu forschen und erste Erkenntnisse in Modellregionen zu testen.
Vier österreichische Modellregionen
Die großen österreichischen Projekte werden zu den so genannten Smart-Grids-Pionier- und Modellregionen in Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg, Steiermark und Wien zusammengefasst. Das sind international anerkannte Demonstrationsprojekte und ein großer Erfolg der bisherigen Aktivitäten. Die Modellregion Salzburg wurde 2013 sogar in der European Electricity Grid Initiative mit dem Core-Label ausgezeichnet, wodurch sie als europäisches Vorzeigeprojekt anerkannt wurde. Die österreichischen Forschungsschwerpunkte zeigen eine für jede Region eigene Charakteristik und befassen sich zum Beispiel mit der intelligenten Netzintegration von Kunden, Gebäuden, kleinen PV-Anlagen, Elektroautos und der Integration von Kleinwasserkraftwerken. Die unterschiedlichen Themen zeigen das breite Spektrum von Smart-Grids-Technologien auf.