Digital Roadmap: Österreich zügig fit für die Zukunft machen

  • Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie begrüßt die gemeinsame Initiative „Digitale Roadmap“ der Bundesregierung
  • Elektro- und Elektronikindustrie liefert Schlüsseltechnologien für den digitalen Wandel und sichert nachhaltig Arbeitsplätze in Österreich
  • Großer Handlungsbedarf im Bereich Bildung, um Anforderungen der zukünftigen Arbeitswelt zu begegnen

„Die Digitalisierung ist im vollen Gange. Die Initiative der Bundesregierung, die strategische Ausrichtung in Form der ‚Digitalen Roadmap‘ bis Jahresende auf die Beine zu bringen, ist daher zu begrüßen und ein Gebot der Stunde“, so Lothar Roitner, FEEI-Geschäftsführer. „Österreich darf im internationalen Standortwettbewerb nicht weiter verlieren.“      

Die Elektro- und Elektronikindustrie liefert mit ihren Innovationen die Schlüsseltechnologien für den digitalen Wandel und sichert damit nachhaltig Arbeitsplätze in Österreich. Die Digitalisierung der Produktion spielt für den Standort Österreich eine enorm wichtige Rolle: „Industrie 4.0 ist die große Chance, den internationalen Wettbewerb nicht mehr ausschließlich über Standortkosten führen zu müssen, sondern mit Know-how, integrativem Management von komplexen Systemen und gesteigerter Ressourcen- und Energieeffizienz“, betont Roitner.

Die EU-Kommission reiht Österreich neben Deutschland, Irland und Schweden unter die vier „Front Runner“, gemessen am Produktionsanteil des BSP und des Industrie-4.0-Readiness-Indexes. Österreichs hoher Anteil an Industrie, Innovationsnetzwerken und intelligenten Produktionsprozessen sind sehr gute Voraussetzungen, um von der digitalen Transformation profitieren zu können – „vorausgesetzt, es werden rechtzeitig die richtigen Weichen gestellt“, mahnt Roitner.

Großer Handlungsbedarf im Bereich Bildung

Arbeitsmarkt und Bildungssystem sehen sich im Jahr 2020 mit einem enormem Bedarf nach technischen Fachkräften konfrontiert: „Studien prognostizieren, dass in Österreich 40.000 neue Arbeitsplätze im MINT-Bereich entstehen, über unmittelbare Wachstumseffekte in Industrie-4.0-Branchen wie der Elektro- und Elektronikindustrie zusätzlich bis zu 13.000 Beschäftigungsverhältnisse pro Jahr. Gesucht werden Fachkräfte mit fundierten Kenntnissen in vollautomatisierten Anlagen, Industrierobotern sowie Querschnittswissen in IKT, Prozesskenntnis, Flexibilität, Software-Know-how und Service immer wichtiger. „Der Trend zu höheren Qualifikationen ist ungebrochen, insbesondere in der Elektrotechnik, Elektronik und Telekommunikation.“

Die Forderungen des FEEI zielen daher auf eine starke Verankerung von MINT-Fächern in den Stundenplänen und in der Lehrerausbildung ab: zum einen sollen verpflichtende Praxismodule in Wirtschaft und Industrie in die Lehrerausbildung einfließen sowie Workshops und Exkursionen für Lehrer und Schüler veranstaltet werden. Zum anderen ist die frühe Begeisterung und Förderung für Technik wesentlich, vor allem bei Mädchen. In allen Bildungsstufen ist Technik zu verankern, in den Sekundarstufen I und II soll ein praxisnaher Umgang mit Technik in einem Unterrichtsfach „Naturwissenschaft und Technik“ gelehrt werden.

Wachstumsmotor Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)

Durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) generierte Österreichs Wirtschaft im Jahr 2014 einen Produktionswert von 36,6 Mrd. Euro. Das sind entgegen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung plus 8,6 Prozent im Vierjahresvergleich 2010. Ebenfalls stark angewachsen ist die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse in der Branche: rd. 290.000 zumeist hochqualifizierte Mitarbeiter sind im IKT-Bereich tätig, was einem Zuwachs von fast einem Fünftel (plus 17,9 Prozent) im Vergleichszeitraum entspricht. Im gleichen Ausmaß wie der Produktionswert ist auch die Wertschöpfung gestiegen, also um 8,6 Prozent. Dieses Ergebnis geht aus einer IWI-Studie hervor, die der FEEI Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie in Auftrag gegeben hat.

In allen IKT-nahen Bereichen – Energietechnologie, Elektromobilität, Automotive, Smart Home, LED, Verkehrstelematik, Kommunikation oder Medizintechnik, sind österreichische Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von IKT-Produkten maßgeblich beteiligt. In Summe können 6,4 Prozent der Wertschöpfung und 6,6 Prozent der Beschäftigten in Österreich auf den Impulsgeber IKT zurückgeführt werden.

„Der FEEI wird sich tatkräftig an der Ausgestaltung der Digitalen Roadmap beteiligen und vor die Veränderungen in der digitalisierte Produktions- und Arbeitswelt aktiv mitgestalten.“ 

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