Wie Unternehmen starke Absatzrückgänge z.B. durch Arbeitszeitkonten, Werksurlaub, Abbau von Leiharbeitskräften und Kurzarbeit bis zu vier Jahre lang überbrücken könnten, ist in der Wirtschaftswoche nachzulesen. Falls z.B. BMW Deutschland Absatzrückgänge erleiden würde, würden schrittweise folgende Flexibilisierungsinstrumente greifen:
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Arbeitszeitkonten
Hier können bis zu 300 Plus-, aber auch bis zu 300 Minusstunden angesammelt werden. Läuft das Geschäft schlecht, könnten bestimmte Gruppen von Mitarbeitern über einen gewissen Zeitraum also z.B. statt 5 Tage, nur 4 Tage die Woche arbeiten. Über vier Jahre gerechnet lässt sich so ein Arbeitsvolumen von vier Monaten "einsparen", ohne dass es zu Entlassungen kommt. -
Werksurlaub
In Stufe zwei werden Werke zu bestimmten Zeiten dicht gemacht und den Mitarbeitern wird quasi Zwangsurlaub verordnet. So könnte die Produktion z.B. über Weihnachten und über Ostern für zwei Wochen ruhen, alle Mitarbeiter müssten in dieser Zeit ihren Jahresurlaub nehmen. Über vier Jahre gerechnet ergibt sich so ein gespartes Arbeitsvolumen von 6 Monaten. -
Abbau aller Leiharbeiter
Stufe drei: 8 Prozent der Belegschaft bei BMW sind Leiharbeiter. Sie müssen im Falle einer anhaltenden Flaute gehen - vorausgesetzt die vorangegangenen Instrumente (Arbeitszeitkonten und Werkstillegung zur Urlaubszeit) reichen nicht aus. Der Abbau dieser Arbeitskräfte entspricht einem gesparten Arbeitsvolumen von einem Monat. -
Kurzarbeit
Stufe vier sieht schließlich Kurzarbeit vor. Ruht die Arbeit über zwei Jahre an zwei Tagen pro Monat, spart das BMW ein Arbeitsvolumen von drei Monaten. -
Gespartes Arbeitsvolumen insgesamt
Schöpft BMW alle Möglichkeiten aus, spart der Konzern bei einer anhaltenden Flaute (mit einem Absatzrückgang von 30 Prozent) über 48 Monaten hinweg insgesamt ein Arbeitsvolumen von 14 Monaten ein - ohne dabei festangestellte Mitarbeiter abbauen zu müssen.