Smart Meter: Mehr Wissen in der Stromversorgung

Fragen und Antworten zu intelligenten Stromzählern

Screenshot Smart Meter am iPad
Darstellung des Energieverbrauchs

1. Welchen Mehrwert bringt der Smart Meter für den privaten Haushalt?

Erstmals kann jeder Stromkunde seinen Energieverbrauch am Online-Portal oder auch am Smartphone kontrollieren und zeitnahe nachvollziehen. Effizientes Energiemanagement gibt einen weit genaueren Überblick über Verbrauchsverläufe und -gewohnheiten und macht Einsparungspotenziale sichtbar. Es werden neue Tarifsysteme mit flexibleren sowie günstigeren Stromtarifmodellen angeboten werden. Erhöhte Transparenz bei der Stromrechnung und die klare Abgrenzung des Stromverbrauchs bei Wohnungswechsel sind wesentliche Vorteile auf der Seite der Kunden.

2. Werde ich zum „gläsernen“ Stromkonsumenten?

Nein. Die Verbrauchsdaten dienen dem Energieversorger nur als Informations- und Datenbasis, um einerseits die Rechnung zu erstellen und um andererseits neue Wege für die Energieeinsparung zu entwickeln. Die kundenspezifischen Daten bleiben aber im Eigentum des Kunden und können nur gemäß dem Vertrag zwischen Energieversorger und Kunden verwendet werden. Entscheidet sich ein Kunde für das Auslesen der 15-Minuten-Werte erhält dieser am nächsten Tag Zugriff darauf via Web-Portal.

3. Kann jetzt jeder Einbrecher nachprüfen, ob ich zuhause bin?

Nein. Selbst wenn sich niemand in der Wohnung oder im Haus befindet, wird Energie aufgrund von Stand-by-Verlusten verbraucht. Einbrecher müssten über einen längeren Zeitraum über genaue statistische Auswertungen verfügen, um wirkliche Rückschlüsse ziehen zu können.

4. Muss ich auch den Smart Meter tauschen, wenn ich den Stromanbieter wechseln möchte?

Nein. Stromkunden können unabhängig vom installierten Smart Meter-Modell den Stromanbieter wechseln. Denn der Smart Meter wird vom Netzbetreiber installiert. Hier agieren zwei voneinander getrennte Unternehmen: einerseits der Netzbetreiber, der lokal für die Netzinfrastruktur zuständig ist und andererseits der Vertrieb, der Strom anbietet und verkauft.

5. Können meine Verbrauchsdaten zur Analyse meiner Konsumgewohnheiten herangezogen werden?

Grundsätzlich geben Menschen tagtäglich mit zahlreichen Kundenkarten viel über ihr Konsumverhalten preis. Im Falle des Stromverbrauchs ist die Auswertung der Daten wesentlich sicherer: Die Netzbetreiber sind verpflichtet, für die Sicherheit der Übertragung zu sorgen, und deren Verwendung ist gemäß dem Vertrag geregelt. Außerdem haben die Netzbetreiber kein Interesse an der Auswertung einzelner Verbrauchsdaten.

6. Angriffspunkt Stromnetz: Könnten Hacker in die Steuerung der Energieversorgung eindringen?

Die Sicherheit der Stromversorgung hat oberste Priorität. Aktuell werden Standards für das Kommunikationsnetz in der Strominfrastruktur geprüft bzw. erarbeitet, um vor Hacker-Angriffen geschützt zu sein. Es ist aber nichts völlig Neues, denn alle Umspannwerke sind bereits vernetzt. Daher ist die Einführung von Smart Metern eine Erweiterung der bestehenden Netzinfrastruktur, die eine entsprechende Erweiterung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen erfordert.

7. Muss meine Hausanlage umgebaut werden, sobald die Smart Meter eingeführt werden?

Smart Meter können die alten Ferraris-Zähler in den meisten Fällen direkt ersetzen, deswegen wird ein Umbau des Zählerkastens nicht erforderlich sein.

8. Wie sieht es mit Stromdiebstahl und Manipulation des Zählers aus?

Smart Meter sind sicher, denn sie werden fernüberwacht. Fehlfunktionen können so rasch erkannt und behoben werden.

9. Geben Smart Meter Strahlungen ab?

Der Aufbau elektromagnetischer Felder rund um den Smart Meter hängt vom jeweiligen Kommunikationskanal ab. Bei der Datenübertragung über das Stromnetz (Powerline Communication) entstehen geringe Emissionen. Wenn die Datenübertragung über Funk erfolgt, sind die Werte sehr gering.

10. Wann werden Smart Meter in Österreich eingeführt?

Die Energieeffizienz-Richtlinie und das 3. EU-Binnenmarktpaket bilden den rechtlichen Rahmen für die Einführung der Smart Meter bis 2020. Am 24. April 2012 erließ der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend die entsprechende Einführungsverordnung (IME-VO; BGBl. 2012 II/138) zum phasenweisen Roll-out der Smart Meter von 2015 bis 2019. Demnach sollen bis Ende 2015 mindestens 10 Prozent, bis Ende 2017 mindestens 70 Prozent und im Rahmen der technischen Machbarkeit bis Ende 2019 mindestens 95 Prozent der österreichischen Haushalte mit einem Smart Meter ausgestattet sein.

randomness